1920-1945

Zieltsrebig zum 50-Jährigen

1929Die MGW war als kultureller und sozialer Bestandteil unserer Gemeinde etabliert. Allerdings wurden die Aktivitäten durch die folgenden Kriegsjahre arg eingeschränkt. Erst 1920 (nach 1905!) folgte wieder ein Unterhaltungsabend. Ein bemerkenswertes Jahr folgte 1924. Der Verein weist einen Bestand von 16 Aktivmitgliedern sowie 78 Passivmitgliedern auf. Die Instrumentierung wird mit einem Schlagwerk (kleine und grosse Trommel) komplettiert. Die erste richtige Uniform wird angeschafft. Die gebrauchten Uniformröcke können vom Musikverein Seen-Winterthur übernommen werden. Eine einheitliche Hose wird von den Mitgliedern selbst bezahlt. Zur Deckung der Unkosten, auch für neue Instrumente, wird eine Obligationen-Anleihe ausgegeben. Es werden 230 Obligationen à Fr. 10.-- gezeichnet. Die Gemeinde und die Korporation leisten einen Beitrag von je Fr. 500.--. Dagegen war es mit der Disziplin nicht zum besten bestellt. So beschloss die Kommission (der Vorstand) „in Zukunft jedes Zu-Spät-Erscheinen von über 15 Minuten mit 1 Liter Wein zu büssen“! Ob dies auch heute ein Mittel wäre zur Eindämmung der Absenzen?

19411929 erfolgte der Beitritt zum Verband der Musikvereine des Kantons Zug, so dass in der Folge die kantonalen Musiktage regelmässig besucht wurden. Eine nächste Zäsur bildete der Rücktritt von Anton Hürlimann, Gründer und fast vierzig Jahre Dirigent des Vereins. Er wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt. Im September 1934 übernahm Josef Willi aus Steinhausen den Taktstock, der seinerseits während dreissig Jahren als musikalischer Leiter dienen sollte und sich u.a. auch als Ausbildner des Nachwuchses verdient machte.

Am Plazidusfest 1935 – das Fest einer heute in Vergessenheit geratenen Plazidus- Bruderschaft, die seinerzeit jeweils Ende August mit Festgottesdienst und Prozession gefeiert wurde – trat die Musikgesellschaft erstmals in einer komplett neuen Uniform auf, „die Feldgraue“, in der bereits der Chronist in seinen musikalischen Anfängen steckte!

Es folgten nun die Jahre des 2. Weltkrieges. Im Gegensatz zu 1914/18 konnte die Tätigkeit, mit zeitweiligen Einschränkungen, im gewohnten Rahmen weitergeführt werden. Immer wieder wurden auch die jeweils anwesenden Truppen mit Ständchen beehrt. Es hat nichts mit dem Krieg zu tun, ist aber doch bemerkenswert, dass die letzten Anteile der Obligationen-Anleihe aus dem Jahre 1920 zurückbezahlt, bzw. der MGW grösstenteils erlassen wurden. Und dann war das grosse Jubiläum fällig.

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