Das Eidgenössische Musikfest 2011 in St. Gallen

Es ist wohl kaum übertrieben, bei diesem Fest von Tradition zu sprechen. Erstmals fand es nämlich schon 1864 statt und ist seitdem enorm beliebt in der Schweiz. Alle fünf Jahre trifft man sich in einer Schweizer Stadt, um gemeinsam zu musizieren und auch künstlerisch in den Wettbewerb zu treten. Nachdem man vor fünf Jahren in Luzern gewesen ist, ging es dieses Mal nach St. Gallen. Nicht zum ersten Mal in der langen Historie des Eidgenössischen Musikfests. An gleich zwei Wochenenden im Juni wurde gefeiert und musiziert. Mit dabei 522 Musikvereine aus der ganzen Schweiz, die ihr Können zum Besten geben wollten. Der Eintritt zum Festgelände war kostenlos, zahlen musste man nur für die Wettspiellokale und die Parademusikstrecken. Zusätzlich gab es viele Show-Acts und natürlich musste auch niemand kulinarisch auf der Strecke bleiben. Mehr zu diesem besonderen Schweizer Ereignis gibt es in diesem Artikel zu erfahren.

Das Eidgenössische Musikfest in St. Gallen

Bei so vielen Musikern und einem so großen Andrang reichte ein Wochenende alleine gar nicht aus, um das gesamte Festprogramm durchführen zu können. Immerhin findet das Fest auch nur alle fünf Jahre statt, weshalb auch mal etwas länger gefeiert werden darf. So wurde das Eidgenössische Musikfest 2011 an gleich zwei Wochenenden angesetzt. Vom 17. bis zum 19. und 24. bis zum 26. Juni 2011 gab es die unterschiedlichen Wettspiele und die offene Festmeile. Der Eintritt zum Festgelände des EMF 2011 war kostenlos. Wer jedoch in die Wettspiellokale und auf die Parademusikstrecken wollte, der musste 30 Schweizer Franken pro Festwochenende zahlen. Jugendliche bis 16 Jahren konnten kostenlos rein.

Nicht zum ersten Mal fand das Eidgenössische Musikfest in St. Gallen statt. Erstmals war das sogar schon 1897 der Fall, damals als Eidgenössisches Volks- und Militärmusikfest. Auch 1948 ist man schon mal in St. Gallen gewesen. Das Ziel des Fests besteht darin, die vielfältige Landschaft der Blasmusik in der Schweiz zu zeigen. Damit soll Tradition gepflegt werden, gleichwohl aber auch die Schweizer Blasmusik sattelfest für die Zukunft gemacht werden. Tatsächlich erfreuen sich auch viele Jugendliche in der Schweiz an dieser Musik. Gleichzeitig wird mit dem Fest die Solidarität unter den Musikern gefördert.

Hinter der Veranstaltung des diesjährigen Musikfests stand ein Trägerverein, der sich aus acht Musikvereinen aus St. Gallen zusammensetzt. Das sind Stadtmusik St. Gallen, Otmarmusik St. Gallen, Polizeimusik St. Gallen, Knabenmusik der Stadt St. Gallen, Westmusik St. Gallen, Musikgesellschaft St. Gallen Ost, Gallus Musikanten und Musikgesellschaft St. Georgen-St. Gallen. Insgesamt haben 522 Vereine an dem Fest teilgenommen, was rund 22.500 Musiker gewesen sind. Es gab dreizehn Lokale für die Konzerte und zwei Parademusikstrecken. Ungefähr 200.000 Besucher wurden erwartet.

Das Programm des Eidgenössischen Musikfests 2011

Das Programm des Eidgenössischen Musikfests 2011Langeweile kam in diesen Tagen ganz sicher nicht auf. In der ganzen Stadt war die Feststimmung zu spüren. Das lag auch an dem ausgedehnten Festprogramm, das für alle Menschen etwas zu entdecken bot. Musik- und Kulturfreunde kamen ohnehin auf ihre Kosten, aber für jeden war etwas dabei. Insgesamt gab es dreizehn Wettspiellokale, die sich in unmittelbarer Nähe zueinander befanden, sodass man sie gut zu Fuß erreichen konnte. Die Rorschacher- und die Museumsstrasse dienten als Paradestrecken. Wer die Lokale oder die Strecken besuchen wollte, musste pro Woche 30 Franken bezahlen, aber das Festgelände insgesamt konnte kostenlos betreten werden. Am 18. Juni wurde das Musikfest offiziell auf dem Klosterplatz um 10 Uhr eröffnet.

Die Wettspiele fanden zu unterschiedlichen Zeiten statt. Jeweils am Freitag den 17. und 24. Juni von 16:00 bis 21:00 Uhr. An den beiden Samstagen, 18. und 25. Juni, gingen die Wettspiele von 8:00 bis 21:30 Uhr. An den Sonntagen, 19. und 26. Juni, waren die Zeiten von 8:00 bis 16:30 Uhr. Am Samstag- und Sonntagabend wurden die Ränge verkündet. Die Festmeile war jeweils etwas länger auf als die Wettspiele gingen. So konnte man Freitag und Samstag jeweils bis 1:00 Uhr in der Nacht feiern.

Historie des Eidgenössischen Musikfests

Die Idee des Eidgenössischen Musikfests ist schon sehr alt und hängt mit der wichtigen Musiktradition in der Schweiz zusammen. Das Fest ist heute das größte Blasmusikfest der Welt und es ist kein Wunder, dass es in der Schweiz stattfindet. Hier spielen sehr viele Menschen ein Instrument und können sich für die Blasmusik erfreuen. Im 19. Jahrhundert entstanden erste zivile Blasmusikvereine. Im September 1864 war es dann so weit und das 1. Eidgenössische Volks- und Militärmusikfest Solothurn wurde veranstaltet. Drei Jahre später ging es dann nach Zürich. In den darauffolgenden Jahren behielt man die Tradition bei, immer wieder eine andere Stadt in der Schweiz aufzusuchen. Vor fünf Jahren war das zum Beispiel Luzern.

Fazit zum EMF 2011 – das Eidgenössische Musikfest in St. Gallen

In der Schweiz braucht man wohl niemandem erklären, um was für ein Fest es sich hierbei handelt. Natürlich waren in erster Linie Fans der Blasmusik gut aufgehoben, aber daneben wurde jetzt beim Eidgenössische Musikfest in St. Gallen auch noch viel andere Musik gespielt, sodass die vielen tausend Besucher alle ihre Freude haben konnten. Es gab an zwei Wochen ein breites Festprogramm, zu dessen Kern vor allem die Wettspiele gehörten, die zwischen den 522 teilnehmenden Musikvereinen stattgefunden haben. Am Ende stand aber der Respekt und die gemeinsame Freude im Vordergrund. In fünf Jahren wird es dann nach Montreaux gehen.

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