Portrait: André Waignein (Roland Kernen)
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- Geschrieben von Huerlimann Roland
Geboren am: | 28. Januar 1942 | Geboren in: | Mouscron (B) |
André Waignein wurde am 28. Januar 1942 in der belgischen Stadt Mouscron (Moeskroen) – am Schnittpunkt von Flandern, Wallonien und Frankreich – geboren. Er wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Sein Vater arbeitete bei der belgischen Bahn (SNCB) und seine Mutter war in einer Textilmanufaktur im französischen Tourcoing tätig. André Waignein näherte sich der Musik weitgehend autodidaktisch. Seine ersten Schritte in Richtung Blasmusik brachte ihm jedoch sein Vater bei, der selbst im Blasorchester Sint-Cecilia in Mont-à-Leux musizierte. So entdeckte er sehr früh die Tonfarben und Klangsprache der Blasinstrumente. Später studierte er Musikgeschichte, Harmonie- und Musiklehre, Kontrapunkt, Komposition, Trompete, Klavier und Kammermusik an den Königlichen Musikhochschulen in Brüssel und Mons (Bergen). Nebenbei gastierte er im ORTF Jazz Ensemble in Lille (Frankreich), das vorwiegend seine Arrangements spielte. 1970 übernahm er die Leitung des West Music Club Ensembles, welches er zu einem absoluten Spitzen-Jazzensemble in Belgien voranbrachte. André Waignein begann seine berufliche Laufbahn als Lehrer 1965 in Mouscron an der Städtischen Musik-Akademie. Später unterrichtete er die Fächer Harmonie- und Musiklehre an den Königlichen Musikhochschulen in Brüssel und Mons. 1977 wurde er zum Leiter des Städtischen Konservatoriums in Tournai (Doornik) ernannt. 2007 trat er in den Ruhestand. Die Förderung und Unterstützung von Amateur-Blasorchestern lag ihm immer ganz besonders am Herzen. Über viele Jahre hinweg, war er Dirigent der Blasorchester Sint-Cecilia (Mont-à-Leux), La Mouscronnoise (Mouscron), La Congrégation (Izegem), La Concorde (Péronnes), sowie des Königlichen Blasorchesters in Comines und des Jugendblasorchesters des Städtischen Konservatoriums in Tournai. Als Komponist ist André Waignein Träger vieler nationaler wie auch internationaler Kompositionspreise, er wurde von der Europäischen Union für Rundfunkwesen ausgezeichnet und gewann den von der SABAM verliehenen Musikpreis. Die Werke des Komponisten berühren viele Bereiche: von Pädagogik über Kammermusik bis hin zu Musik für Sinfonie- und Blasorchester. Seine Musik wird nicht nur in Europa, sondern auch in den USA, in Kanada Japan und Australien gespielt. André Waignein hat bis heute über 1000 Kompositionen(ref.Sabam) veröffentlicht (De Haske, Scherzando, Tierolff Muziekcentrale) und seine Werke wurden auf bisher mehr als 100 CDs eingespielt. Seine Cantate aux Étoiles (Sternenkantate) für Sopran, gemischten Chor, Kinderchor, Or-chester und Sprecher gilt als eines seiner Hauptwerke. 1990 wurde diese umfangreiche Komposition in der Kathedrale Notre-Dame de Tournai uraufgeführt durch das Grand Or-chestre Royal des Guides Belges, drei Kinderchören und über zehn Chören aus Flandern, Wallonien und Frankreich. Im April 1995 erklang sie zum 50. Jahrestag der UNO in Brüssel und im Jahre 2000 wurde sie durch den Cercle Choral Européen zur Förderung des kulturellen Austauschs in Europa aufgeführt. Es folgten andere bedeutende Werke, wie z.B. die Kantate À travers le temps (1999 – Georges Toubeau gewidmet), Impressions luxembourgeoises für Blasorchester und Sopran (1999 – Auftragswerk des Ministeriums für Kultur, Weiterbildung und Forschung des Großherzogtums Luxemburg), Missa Tornacum (2000 – eine Messe für Chor und Orchester) sowie das Magnificat für Sopran, Chor und Orchester (in Auftrag gegeben vom Cercle Choral Européen anlässlich der Ernennung der Stadt Lille zur europäischer Kulturhauptstadt 2004). André Waignein wurde 2008 zum Ehrenmitglied der Sociedad Ateneo Musical del Puerto de Valencia (Spanien) ernannt. Noch im gleichen Jahr führte dieses spanische Blasorchester ein Programm auf, das ausschließlich Waigneins Werken gewidmet war. Außerdem gab das Königliche Musikkorps der Belgischen Luftwaffe (Musique Royale de la Force Aérienne Belge) zwei Galakonzerte mit einigen seiner eindruckvollsten Werke wie das Magnificat. André Waignein ist nicht nur ein produktiver und vielfältiger Komponist, sondern auch sehr gefragt als Jurymitglied, Lektor, Kursleiter und Gastdirigent: Seine musikalischen Aktivitäten führen ihn durch ganz Europa. Seine Biografie wurde in die weltberühmte amerikanische Enzyklopädie Who’s Who in the World aufgenommen. André Waignein veröffentlicht seine Werke auch unter den Pseudonymen Rob Ares, Rita Defoort, Frede Gines, Luc Gistel oder Roland Kernen. |
Aufgeführte Werke MG Walchwil: | - Budapest Impressions (Jahreskonzert 2011) - Camille - Classical Canon - Concertino for flute and concert band |
Werke für Blasorchester: | - 1967: Concert Fantasy - 1967: Divertimento for Band - 1977: Music for Band - 1978: Dynamic Fantasy - 1980: A Children Suite - 1982: Golden River - 1989: Classical Canon - 1989: Mandel Portrait - 1991: Concertino für Flöte und Blasorchester - 1992: Free and Happy - 1992: Song and Dance - 1993: Camille Solo für Flügelhorn und Blasorchester - 1994: Antzell - 1994: First Suite for Symphonic Band - 1994: Music for Fun - 1994: Reminiscencia Gitana - 1995: A Suite - 1995: A Tribute to Lional - 1995: A Triple Suite - 1995: Broadway Impressions - 1995: Come back to Riva - 1995: El Valse del camino - 1995: Ouverture facile - 1995: Second Suite for Symphonic Band - 1996: Brugge - 1996: Music Party - 1996: Little Concerto for Trumpet - 1996: Sketches for Flute - 1996: Souvenir d'Interlaken - 1996: Suite des Lutins - 1997: Deux Inventions Solo für Oboe und Blasorchester - 1997: Il tiempo de la musica - 1997: It seems to me Solo für Klavier und Blasorchester - 1997: Riva Pictures for Symphonic Band - 1997: Storia Eroica for Symphonic Band - 1997: Sunset Serenade für Flöte und Blasorchester - 1997: Tournai forever für gemischten Chor (ad. lib.) und Blasorchester - 1998: Csardas - 1998: Melody Time für Solo Oboe und Blasorchester - 1998: Remember Mozart - 1998: Sound Variations - 1998: Story of Village - 1999: Assesse 2000 - 1999: Bon Anniversaire - 1999: Christmas with Beethoven - 1999: Impressions Luxembourgeoises - 1999: Irish Sketches - 1999: Jubilee Ouverture - 1999: Petite Suite for Band - 1999: Petite Suite Europeenne - 1999: Take is easy - 1999: Virtuoso for Clarinet and Orchestra für Klarinette und Blasorchester - 2000: Accordeon für Akkordeon und Blasorchester - 2000: Cortege, Chorale et Farandole - 2000: Missa Tornacum für gemischten Chor und Blasorchester - 2000: Petite Suite Française - 2000: Suite Antillaise - 2000: Suite Folklorique - 2000: The little Musketeer - 2000: Trois pièces pour orchstre d'harmonie |
Quellen: | - Website André Waignein (www.andrewaignein.de) - Musikverlag Rundel (www.rundel.de) - Wikipedia (de.wikipedia.org) |