Im Land der Cowboys

Neue Zuger Zeitung vom 10. März 2008

Der Wilde Westen kam am vergangenen Wochenende nach Walchwil Den Zuschauern hat es gefallen.

Anlässlich ihres Jahreskonzertes — des dritten unter der Leitung von Roland Hürlimann — verwöhnte die Musikgesellschaft ihre Gäste mit speziellen Country- und Westernmelodien.
Jürg Portmann, Präsident der Musikgesellschaft Walchwil, betonte in seiner Begrüssungsrede an die zahlreich erschienenen Gäste, den Verein an diesem Abend nicht ganz ohne Stolz präsentieren zu können. «Wir haben für das diesjährige Konzert keine Aushilfen organisiert. Sie sehen alles Musikantinnen und Musikanten aus unseren eigenen Reihen.»
Der Tradition entsprechend stimmte die Young Band der Musikschule Walchwil — neu unter der Leitung von Xaver Fässler — die Besucher in dem fast ausverkauften Gemeindesaal auf das Spiel des Erwachsenenkorps ein. Danach beeindruckte der Tambourenverein Arth-Goldau unter der Leitung von Martin Imlig mit herrlich getrommelten Darbietungen.

Ein Abenteuer

«Musik ist gut, wenn sie Atmosphäre schafft», meinte Daniela Hürlimann, die das Publikum durch das Programm führte. Der Musikgesellschaft Walchwil, die sich an Querflöte, Klarinette und Eufonium (Kathrin Weidmann, Luzia Arnold und Pascal Senn sowie Sepp Kalt) verstärken konnte, ist es ausgezeichnet gelungen, Atmosphäre zu schaffen. Nach dem bekannten «Graf-Zeppelin-Marsch» von Carl Teike begleiteten die Musiker die Anwesenden auf eine abenteuerliche Bahnfahrt durch die faszinierende Landschaft von «Oregon» (Jacob de Haan) und entführten sie in die Welt der Cowboys und Indianer. Vor Ankunft im Reich der gefährlichen Banditen und Kopfgeldjäger aber kamen die Zuhörer in dem von Oberschülern wildwestlich dekorierten Saal noch in den Genuss eines besonderen Leckerbissens. Der Beifall für Angela Grossenbachers Soloeinsatz am Saxofon beim dargebotenen «Yakety Sax» (von Randy Randolphs) wollte kaum enden, und so kam das Publikum bereits im ersten Konzertteil, der mit Leroy Andersons «Blue Tango» endete, in den Genuss einer Zugabe.
Ein absolutes Highlight bildete im zweiten Konzertteil, für den sämtliche Musiker in Westernkleidung geschlüpft waren, Ennio Morricones «Moment for Morricone», mit dem das Jahreskonzert beendet wurde. Und Don Gibsons «I can't stop loving you» brillierte mit einem fulminanten Solo des Trompetenregisters.

Trachtengruppe und Bilder
Indessen — obschon die Begeisterung hier wirklich sehr gross war — fiel es schwer, unter all den dargebotenen Stücken Favoriten auszumachen. Wunderbare, an die Wand projizierte Bilder liessen das Publikum nicht nur während «Winnetou and Old Shatterhand» von Martin Böttcher in Träume versinken. Und Tony Jabovskis ohnehin schon lebensfroher «Tennessee Dance» wurde durch den Tanz der Trachtengruppe noch bereichert.
Verständlich, dass sich das Publikum am Ende des Konzertes nicht ohne Zugaben zufrieden gab. Ebenfalls verständlich, dass die Musiker diese mit Spass gewährten. So schaute dann schliesslich «Speedy Gonzales» auch noch schnell im Gemeindesaal vorbei, und Polka-Freunde kamen dank einem «Polka-Potpourri» ebenfalls noch auf ihre Kosten.

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