Eine spannungsgeladene musikalische Kreuzfahrt

Neue Zuger Zeitung vom 16. März 2009

Eine spannungsgeladene musikalische Kreuzfahrt

Die Walchwiler Musikgesellschaft lud zum Konzert - und zu einer Reise auf den Weltmeeren der Musik.

Zwar ist es noch etwas früh, von den nächsten Ferien zu träumen, schön ist es aber dennoch. Wieder einmal die Seele baumeln und die vier Wände hinter sich zu lassen, ist einfach wunderbar. «Warum es nicht einmal mit einer Kreuzfahrt versuchen», fragte sich die Musikgesellschaft Walchwil. Gesagt, getan.

Flaggen und Rettungsringe
Flaggengeschmückt präsentierte sich der Walchwiler Gemeindesaal. Auf den Tischen lagen Rettungsringe, um gerüstet zu sein, falls das Kreuzfahrtschiff wie die sagenumwobene Titanic untergehen sollte. Die Vorsichtsmassnahme war unnötig, wie sich zeigen sollte. Die Kreuzfahrer erreichten ihre Ziele sicher und konnten sich an den Naturschönheiten unbeschwert erfreuen.

Noch bevor die Anker gelichtet wurden, zeigte die Young Band der Musikschule Walchwil ihr Können. Sicher führte Xaver Fässler die beherzt auf-spielende Jungmusikantenschar an den Klippen vorbei. Der Tambourenverein Arth-Goldau unter der Leitung von Peter Richli liess den Gemeindesaal erzittern. Makellos gerieten Stücke wie «Marsch Empire» oder Empire».
Schwungvoll wurde das Jahreskonzert der Musikgesellschaft mit dem Marsch «Anker hoch!» von Charles A. Zimmermann eröffnet. Das 1960 komponierte Stück mit einem melodiösen Trio wurde zur Hymne der US-Army.
Erstes Ziel der musikalischen Kreuz-fahrt war die Karibik, wo den Bahamas, Jamaika, Aruba und Martinique ein Besuch abgestattet wurde. Die Zuhörer genossen bei Luigi di Ghisallos «Caribbean Clipper» die heissen Rhythmen und die überschäu
mende Herzlichkeit. Und wie bei allen andern Darbietungen führte der junge, talentierte Dirigent Roland Hürlimann das Korps umsichtig, auf ein dynamisch nuanciertes Spiel achtend und nie die Übersicht verlierend.

Abstecher nach Brasilien

Bestens zum Schunkeln eignete sich Juventino Rosas Ohrwurm «Über den Wellen» - ein wundervoller Walzer. Mit einem Medley aus James Homers «Music from Titanic» endete der konzertante Teil der Kreuzfahrt. Nebst poetischen Episoden fehlten auch dramatische Ab-schnitte nicht, und man konnte sich gut vorstellen, was sich bei der Kollision mit einem Eisberg und dem anschliessenden Untergang auf der als unsinkbar gelten-den Titanic ereignet haben musste.
Amüsant war auch der Landausflug nach Brasilien mit James Lasts gleichnamigem Stück. Die heissen Sambarhythmen und das effektvolle Schlagzeugsolo liessen die Herzen schneller schlagen. Dann zeigte der Nachwuchsposaunist Gregor Bochsler bei Walter Schneiders «Trombone Dreams», was er drauf hat. Sein Spiel überzeugte die Kreuzfahrtgäste, wie sich am herzlichen Beifall zeigte.
Bei einem weiteren Ohrwurm - «Beyond die Sea» von Charles Trenet - brillierten das Klarinetten-, Eufonium-, Trompeten- und Saxofonregister, worauf das Schiff mit Christoph Walters «Brasil Time» an den Ausgangspunkt der Reise zurückkehrte. Funkelnde Wunderkerzen krönten die Seereise, und nebst allen andern Ausführenden erhielt auch die kompetente Ansagerin Andrea Muff-Bochsler viel Applaus.

 

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