Gelungenes Debüt des Dirigenten
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- Geschrieben von Hannes E. Müller
Neue Zuger Zeitung vom 20. März 2006
111 Jahre alt und immer noch topfit. «Die Gründermitglieder kannten schon 1895 das Geheimnis des langen Lebens und des Erfolges», stellte Präsident Jürg Portmann am Jahreskonzert im Gemeindesaal Walchwil fest. Das Rezept ist eigentlich ganz einfach und einleuchtend: Freude am Musizieren und Förderung des kulturellen Lebens.
Freude am gemeinsamen Tun
Der neue Dirigent Roland Hürlimann bewies am gelungenen Debüt, dass er gewillt ist, in die Fussstapfen seiner Vorgänger zu treten. Das Programm war den begeistert spielenden Aktiven angepasst und erfüllte die Erwartungen des Publikums, das von jeher das dorfeigene Korps tatkräftig unterstützt.
Dass nicht immer alles wunschgemäss geriet, besonders die Soli hatten ihre Tücken, tat dem guten Gesamteindruck keinen Abbruch. Die Freunde und Gönner der Musikgesellschaft feierten das mit 111 ungewohnte Jubiläum bis spät in die Nacht hinein. Und wie der Präsident verriet, gibts am 20. Mai ab 18 Uhr im Gemeindesaal ein grosses Jubiläumsfest.
Rahmenprogramm
Eröffnet wurde das Jahreskonzert von der Young Band Walchwil unter Viktor Furrers umsichtiger Leitung. Die vorgetragenen Stücke zeigten, dass sich das Erwachsenenkorps bei so vielen musikalischen Talenten keine Nachwuchssorgen machen muss.
Fast aus den Fugen geriet der Saal, als die von Martin Imlig geleiteten Tambouren die Bühne eroberten und draufloswirbelten. Der verstärkte Tambourenverein Arth-Goldau riss das Publikum mit seinen Darbietungen von den Sitzen und erhielt tosenden Beifall.
Concerto d'Amore mit Herzblut
Die Liebe stand im Zentrum des Jahreskonzertes, wie viele der von Andrea Muff-Bochsler kompetent vorgestellten Werke bewiesen. Von der Liebe träumte wohl der einsame Hirte, die Liebe zum Tessin pries Franco Cesarini in seinem Marsch Balerna, und die Liebe zu Florenz prägte Julius Fuciks Florentiner Marsch, ein Paradestück der Blasmusikliteratur.
Bei Josef Repas Borsicka-Polka, einem Höhepunkt des Jahreskonzertes, eroberte sich die Musikantenschar die Zuhörerherzen im Nu als stimmengewaltiger gemischter Chor. Dass es ohne Liebe nicht geht, bewiesen auch Elvis Selection und Latin Celebration, zwei wundervolle Arrangements.
